Auf Ancestry.de digitalisierte Sammlungen geben Einblicke in die Schicksale der Opfer

In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 begann der wohl bekannteste Luftangriff der Alliierten auf eine deutsche Stadt. Insgesamt vier Angriffswellen und fast 4.000 Bomben, davon etwa 1.500 Brandbomben, verwandelten die Innenstadt Dresdens in ein Flammenmeer und kosteten etwa 25.000 Menschen das Leben. Von großen Teilen der barocken Elbstadt, die bis dahin weitgehend von Bombardierungen verschont geblieben war, blieben nur Trümmer zurück.

Einige Schicksale von Opfern des Dresdner Feuersturms sind in den Sammlungen auf Ancestry dokumentiert. Zu ihnen gehören die von Manfred Ludwig Gassert und seinen Familienangehörigen, die wir exemplarisch herausgegriffen haben.

Eine Familie findet den Tod in den Flammen

Der Bildhauerlehrling Manfred Ludwig Gassert war einer derjenigen, die in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar den Tod fanden. Die Angriffe, die um kurz nach 22.00 Uhr ihren Anfang nahmen, setzten innerhalb von 15 Minuten drei Viertel der Dresdner Altstadt in Brand. Tausende Menschen flohen in andere Stadtteile, viele jedoch überlebten schon diese erste Angriffswelle nicht. Im Regelfall ist, wie auch bei Gassert, der genaue Todeszeitpunkt unbekannt.

Mit Manfred Ludwig Gassert starben außerdem sein Vater Theodor Eduard Ferdinand Gassert und die Mutter, im Sterberegister als Johanna Gassert angegeben. Letztere gilt seit dem 13. Februar 1945 als verschollen. Sie gehörte demnach wahrscheinlich zu denjenigen Dresdnern, deren Leichen nicht identifiziert und gemeldet wurden.

Sterbeeintrag Manfred Gassert

Das Leben der Gasserts in den Sammlungen von Ancestry

Angaben zum Tod von Manfred Ludwig Gassert und seiner Eltern finden sich im Sterberegister 1876 – 1952. Interessant dabei ist der Zeitraum zwischen dem Tod und dem Eintrag „auf schriftliche Anzeige des Vermisstennachweises der Bezirksverwaltung VII in Dresden am 7. Juli 1945“, fast genau 2 Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

Auch zu glücklichen Ereignissen im Leben der Gasserts existieren Aufzeichnungen in den Sammlungen von Ancestry, zum Beispiel im Heiratsregister. Demnach gaben sich Theodor Eduard Ferdinand Gassert und Marie Johanne Helene Wolff 1920 das Ja-Wort – nicht an irgendeinem Tag, sondern an Heiligabend, dem 24. Dezember. Schließlich ist die Geburt Theodor Eduard Ferdinand Gasserts am 11. November 1890 dokumentiert. Seine Eltern waren August Theodor Eduard Gassert und Auguste Antonie Gassert.

Dresdner Sammlungen auf Ancestry.de

Wer Informationen zu Vorfahren sucht, die in Dresden gelebt haben, auch weit vor dem 2. Weltkrieg, kann in Ancestry auf verschiedene Dresdner Sammlungen zurückgreifen:

  • Dresden, Deutschland, Kirchliche Wochenzettel, 1685-1879: Mithilfe der kirchlichen Wochenzettel, auch Wochenmeldezettel genannt, wollte die kurfürstliche Regierung einen Überblick über die Bevölkerung bekommen. Sie basieren auf wöchentlichen Meldungen der Küster aller Kirchen in Dresden und schließen Informationen zu Taufen (ab 1713), Eheschließungen (ab 1778) und Sterbefällen ein.
  • Dresden, Deutschland, Geburtsregister, 1876-1902: Diese Sammlung beinhaltet Geburtsregister aus Dresden und rund 40 umliegenden Gemeinden. Enthalten sind Angaben zum Kind, den Eltern und der jeweils anzeigenden Person (meistens der Vater oder eine Hebamme).
  • Dresden, Deutschland, Heiratsregister, 1876-1922: Die Heiratsregister aus Dresden und etwa 40 umliegenden Gemeinden enthalten unter anderem das Datum der Hochzeit und Angaben zu Braut und Bräutigam, deren Eltern und Zeugen.
  • Dresden, Deutschland, Sterberegister, 1876-1952: Hier wird fündig, wer Angaben zu in Dresden oder in einer von etwa 50 benachbarten Gemeinden verstorbenen Personen sucht.

Tipp: Teilweise wurden am Rand von Dokumenten in Heirats-, Geburts- und Sterberegistern handschriftlich Notizen zu Ereignissen aus dem Leben der betreffenden Personen hinzugefügt. Wer Glück hat, kann an dieser Stelle so manche Entdeckung machen.