Ob Müller, Can oder Klostermann – anhand der aktuellen Fußball-Nationalspieler erkennen wir schnell: Nachnamen enthalten Informationen, die für die Familienforschung spannende Details zur eigenen Herkunft offenbaren. Daher bieten wir ein kostenfreies Tool an, womit die Bedeutungen von rund 20.000 Familiennamen in Deutschland erforscht werden können. Eine Analyse der Nachnamen des aktuellen Kaders der deutschen Nationalmannschaft zeigt exemplarisch, was unsere Namen über unsere Vergangenheit aussagen können.

Der Familienname kann spannende Aspekte unserer Familiengeschichte hervorbringen, da sich viele Namen über die Zeit veränderten und Informationen über den Wohnort oder den Beruf von Vorfahren beinhalten können. Ein gutes Beispiel der Namensforschung ist Nationalmannschaftsrückkehrer Thomas Müller. Er trägt den häufigsten Familiennamen in Deutschland und steht somit auch innerhalb der Nationalmannschaft auf Platz eins [1]. Die starke Verbreitung des Namens Müller und seiner Varianten (unter anderem Müllner, Möller, Miller) liegt darin begründet, dass spätestens seit dem zwölften Jahrhundert fast jeder Ort eine oder mehrere Wassermühlen sowie andere Arten von Mühlen (zum Beispiel Öl-, Getreide und Schneidemühlen) hatte. Der Name tritt auch in vielen Formen auf, die sich insbesondere auf die Art der Mühle (Lohmüller, Windmüller) und deren Standort (Angermüller, Bachmüller, Obermüller) beziehen [2].

Familiennamen der Nationalspieler sind oft aus Berufs- und Ortsbezeichnungen entstanden und Sprachformen des Mittelalters entlehnt

Im Folgenden eine mögliche erste Elf, die so auf dem Platz stehen könnte und deren Namen einige spannende Details verraten.

  • Manuel Neuer: Die Häufigkeit des Namens Neuer entspricht dem Durchschnitt aller deutschen Familiennamen. Die meisten Personen mit dem Familiennamen Neuer wurden im Rhein-Neckar-Kreis gefunden.
  • Antonio Rüdiger: Rüdiger ist ein überdurchschnittlich häufiger Familienname in Deutschland. Er ist auf den gleichlautenden Rufnamen zurückzuführen, aus dem auch eine Vielzahl weiterer ähnlicher Familiennamen hervorgegangen sind, darunter Riediger, Rüttger, Rödiger, Rieger und Riedel.
  • Robin Koch: Sein Name liegt auf dem zwölften Platz der häufigsten Familiennamen in Deutschland. Koch ist der Berufsbezeichnung entlehnt und stammt aus dem Lateinischen. Mit dem Namen wurde zu Beginn der in Klöstern, Herrenhöfen und wohlhabenden Haushalten tätige Koch, später der auf öffentlichen Plätzen und Jahrmärkten nachweisbare Garkoch bezeichnet.
  • Lukas Klostermann: Der Familienname von Lukas Klostermann ist ein Standesname und bezeichnete einen Untertan oder Hörigen eines Klosters.
  • Matthias Ginter: Ginter ist eine vorwiegend badische, durch Entrundung entstandene Form von Günter beziehungsweise Günther, was auch zur baden-württembergischen Herkunft von Matthias Ginter passt.
  • Emre Can: Der Name Can liegt hinsichtlich seiner Häufigkeit über dem Durchschnitt aller Familiennamen in Deutschland, stammt aus dem Türkischen und bedeutet so viel wie ‚Seele‘ oder ‚Leben‘.
  • Joshua Kimmich: Kimmich ist ein im deutschen Südwesten verbreiteter Berufsübername für den Gewürzkrämer (mittelhochdeutsch kümich; Nebenform von kumin für Kümmel).
  • Jonas Hofmann: Hofmann liegt an 22. Stelle der häufigsten Familiennamen in Deutschland. Dieser bezeichnete verschiedene Positionen: einen zu einem Hof gehörigen Bauern, der zu Diensten verpflichtet ist; einen Diener am Hof eines Fürsten oder auch einen Bauern, der mit einem grundherrlichen Hof belehnt ist.
  • Serge Gnabry: Der Familienname Gnabry kommt äußerst selten vor, ist aber insbesondere im Landkreis Böblingen – nahe Gnabrys Geburtsstadt Stuttgart – vertreten.
  • Thomas Müller: Wie bereits erwähnt, ist Müller der häufigste Nachname Deutschlands. Die meisten Personen mit dem Familiennamen Müller wurden in Berlin gefunden.
  • Timo Werner: Sein Nachname ist aus dem gleich lautenden Rufnamen – einer jüngeren Form des alten deutschen Rufnamens Warinheri/Werinher – hervorgegangen. Der Rufname Wern(h)er war im Mittelalter weit verbreitet und aus den Kurz- und Koseformen von Werner sind zahlreiche weitere Familiennamen hervorgegangen, darunter beispielsweise Werne, Wernecke, Wehrlein, Wessel oder Wenz.

Ancestry-Tool zur Namensforschung

Die Namen seiner Vorfahren zu analysieren ist der ideale Beginn, um tiefer in die Erforschung der eigenen Familiengeschichte einzutauchen. Wer waren diese Menschen? Wie hießen sie? Wo haben sie gelebt? Welche Berufe hatten sie? Das alles ist ein Einstieg, der dann ganz konkret in der Erstellung eines eigenen Stammbaums umgesetzt werden kann. Unsere Analyse der Namen der Fußball-Nationalspieler zeigt die Vielfältigkeit und die Informationsfülle, die in unseren Familiennamen stecken und so viel über uns selbst verraten.

Unser Tool zur Namensforschung bietet hierbei einen einfachen und spielerischen Einstieg, um die Herkunft, Bedeutung und Häufigkeit des eigenen Familiennamens zu entdecken und so tiefer in die eigene Familiengeschichte einzutauchen.

 

[1] Grundlage der Namensverteilung sind circa 35 Millionen Telefonteilnehmer in Deutschland aus dem Jahre 2002.

[2] Die Informationen zu Ursprung und Geschichte der Familiennamen sind dem Duden Familiennamen entnommen.