fb-post-vornamenSchon die Römer wussten es – unser Vorname sagt viel über uns aus. Beziehungsweise über unsere Eltern, sind sie es doch, die entscheiden, welchen oder welche Vornamen ihr Kind denn tragen soll. (Werdende) Eltern gehen bei der Wahl der Vornamen ihres Kindes immer auch mit der aktuellen Mode: 2015 standen die Vornamen „Mia“ und „Ben“ hierzulande hoch im Kurs, während die meisten Neugeborenen im Jahr 1970 beispielsweise noch „Nicole“ oder „Stefan“ / „Stephan“ hießen.

Vornamen im Wandel der Zeit

In frühen Kulturen erfreuten sich noch ganz andere Vornamen großer Beliebtheit: Im Mittelalter beispielsweise wurden unter dem Eindruck der Christianisierung und der Kreuzzüge vor allem biblische oder Heiligennamen wie Johannes, Elisabeth oder Maria gewählt.

Im Zuge der Reformation grenzten sich die Protestanten schließlich von dieser Heiligenverehrung der Katholiken ab. Eine Folge davon war, dass sie ihrem Nachwuchs vermehrt alttestamentliche Namen wie Benjamin, Elias oder Daniel gaben. Ab dem 17. Jahrhundert machten sich schließlich ausländische Einflüsse bei der Namenswahl bemerkbar, was unter anderem auf den 30-jährigen Krieg und die damit verbundene Migration zurückzuführen war.

Vor allem im 19. Jahrhundert gaben (werdende) Eltern ihrem Nachwuchs gern Zweit- und Drittnamen, die sich in der Regel an den Namen ihrer Vorfahren beziehungsweise den Taufpaten orientierten. Auch wurden Kinder gern nach den regionalen Landesherren oder deren Familienmitgliedern benannt, als Beispiel wäre hier der Name Wilhelm nach dem deutschen Kaiser anzuführen. Im Laufe der Zeit ließ man sich mitunter bei der Namenswahl nicht mehr von den Vorfahren inspirieren, sondern entschied sich schlichtweg für Namen, die gefielen. Eine von Ancestry durchgeführte Umfrage aus dem Jahr 2016 zeigt jedoch, dass die Namenswahl sich auch hier wandelt und sich heutzutage wieder stärker an der Familie orientiert.

Nach 1945 machte sich im geteilten Deutschland jeweils der russische und der angloamerikanische Einfluss bemerkbar: Namen wie „Tanja“ und „Nadja“ erfreuten sich in diesen Jahren ebenso großer Beliebtheit wie „Jennifer“ oder „Jessica“.

Die einstigen Trends des 19. Jahrhunderts, Doppelnamen oder auch Kurzformen an den Nachwuchs zu vergeben, haben sich heute gehalten: So waren beispielsweise „Ben“ (Benjamin) und „Mia“ (Maria) die beliebtesten Namen des Jahres 2015.

Der Name als Klischee

Bestimmte Namen kommen also wieder in Mode, andere wohl eher nicht: War der Vorname „Kevin“ einst durchaus beliebt, müssen Eltern, die ihr Kind heute so nennen, mittlerweile damit rechnen, dass dieser wohl nicht der Klassenliebling werden wird – eine 2009 durchgeführte Umfrage unter Lehrern zeigte nämlich, dass rund 80 Prozent der Lehrer Kinder mit dem Namen „Kevin“ eher für frech und verhaltensauffällig halten. Also, liebe Eltern – Augen auf bei der Namenswahl! Sie müssen dabei nicht zwingend mit dem Trend gehen: Abgesehen von „Ben“ gibt es ja noch ganz viele andere tolle Vornamen.