Soll ich meinen Stammbaum für andere Nutzer sichtbar machen oder nicht? Das ist eine Frage, die sich viele Mitglieder von Ancestry stellen und oft fällt die Antwort schwer. Wir möchten Sie bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Deshalb befassen wir uns hier ausführlich damit, welche Vorteile ein privater und ein öffentlicher Stammbaum hat und wann welche Variante besser geeignet ist.

Außerdem gehen wir darauf ein, was die Worte „öffentlich“ und „privat“ in Bezug auf Ihren Stammbaum eigentlich bedeuten und warum „öffentlich“ nicht heißt, dass alle alles sehen können.

Von ganz privat bis zu öffentlich – diese Einstellungsmöglichkeiten haben Sie

Um einzustellen, wer Ihren Familienstammbaum einsehen kann, gehen Sie in Ihrem Profil zu Ihren „Stammbaumeinstellungen“ und dort auf „Datenschutzeinstellungen“. Hier stehen Ihnen drei Möglichkeiten zur Verfügung:

  1. Öffentlicher Stammbaum: Andere Mitglieder können die Informationen in Ihrem Stammbaum einsehen und Sie direkt kontaktieren, um Ihnen zum Beispiel bei Ihren Nachforschungen zu helfen. Ausgenommen sind Informationen über lebende Personen. Diese sehen weiterhin nur Sie.
  2. Privater Stammbaum: Begrenzte Informationen über nicht mehr lebende Personen in Ihrem Stammbaum werden immer noch in der Suchfunktion angezeigt (Geburtsort, Geburtsjahr und Name). Ihren Stammbaum selbst bekommen andere aber nicht zu sehen – außer Sie erlauben es Ihnen auf Nachfrage.
  3. Privat und nicht im Suchindex: Kreuzen Sie das Kästchen bei „Sie können auch verhindern, dass Ihr Stammbaum im Suchindex gefunden wird“ an, sind alle Informationen aus Ihrem Stammbaum ausschließlich für Sie sichtbar. Sie erscheinen dann auch nicht in der Suche.

Sie haben die Befürchtung, dass Sie es sich später anders überlegen? Kein Problem. Haben Sie sich für eine Variante entschieden, können Sie diese Entscheidung jederzeit rückgängig machen. Machen Sie Ihren Baum öffentlich, heißt das also nicht, dass Sie ihn nicht irgendwann wieder privat stellen können und umgekehrt.

Privater Stammbaum – die volle Kontrolle

Es gibt vor allem zwei Gründe, warum sich einige Ancestry-Mitglieder dafür entscheiden, ihren Stammbaum auf „privat“ zu stellen:

  • Sie wollen die Informationen aus Ihrer Familiengeschichte für andere Mitglieder nicht sichtbar machen.
  • Sie möchten nicht, dass andere die harte Arbeit, die sie in Ihren Stammbaum gesteckt haben, für die eigene Forschung nutzen.

Tatsächlich bringt ein privater Stammbaum vor allem einen Vorteil mit sich: Sie haben die volle Kontrolle. Egal, was Sie über Ihre Vorfahren herausfinden, niemand sonst erfährt davon. Das ist vor allem wichtig, wenn Informationen über verstorbene Verwandte möglicherweise Auswirkungen auf Lebende haben. In diesem glücklicherweise seltenen Fall kann es besser sein, die Ergebnisse Ihrer Forschungen erst einmal geheim zu halten, um niemanden vor den Kopf zu stoßen.

Denken Sie aber immer daran: Informationen über lebende Personen bekommen andere nie zu sehen, selbst dann nicht, wenn Ihr Stammbaum öffentlich ist.

Auch wenn Sie verhindern wollen, dass andere die von Ihnen zusammengetragenen Informationen unter keinen Umständen nutzen, ist ein privater Stammbaum die richtige Wahl. Allerdings hat dieses Verstecken einige gravierende Nachteile.

Öffentlicher Stammbaum – gemeinsam erfolgreich sein

Wahrscheinlich haben Sie diese Erfahrung schon gemacht, wenn Sie etwas gesucht haben: Sobald mehrere Personen bei der Suche helfen, sind die Erfolgschancen viel höher. So ist es auch bei der Ahnenforschung.

Mit einem öffentlichen Stammbaum geben Sie anderen Ancestry-Mitgliedern bessere Möglichkeiten, Ihnen wichtige Hinweise und Quellen zu liefern. Vielleicht ist darunter die Nadel im Heuhaufen, nach der Sie schon lange gesucht haben, oder ein wertvoller Kontakt, der Ihnen immer gefehlt hat. Vielleicht helfen Ihnen andere Mitglieder dabei, Fehler zu korrigieren und Irrwege zu erkennen.  Oder es ergibt sich einfach nur ein spannender Austausch mit anderen Entdeckern. Schließlich ist Ahnenforschung immer ein Stück weit Detektivarbeit und was wäre Sherlock Holmes ohne seinen Watson? Nicht von ungefähr suchen professionelle Ahnenforscher den Austausch mit anderen.

Wenn Sie neue Verwandte entdecken wollen, profitieren Sie ebenfalls von einem öffentlichen Stammbaum. Möglicherweise hat ein gar nicht so weit entfernter Verwandter bereits Forschungsergebnisse erzielt, von denen Sie profitieren können. Vielleicht ist dieser Verwandte im Besitz wertvoller Familiendokumente oder Fotos. Besonders interessant wird es, wenn Sie die Ergebnisse Ihres DNA-Tests mit Ihrem Stammbaum verknüpfen. Mit einem privaten Stammbaum ist es ungleich schwerer, neue Verwandte zu finden oder von ihnen gefunden zu werden. Denn wer nicht gesehen wird, wird auch nicht gefunden.

Wie Ihr Stammbaum weiter wächst, wenn Sie ihn nicht mehr pflegen können

Einen Stammbaum zu pflegen und Stück für Stück weiter in die Vergangenheit wachsen zu lassen, ist eine faszinierende Entdeckungsreise zu den Wurzeln Ihrer Familiengeschichte. Aber es kostet Zeit. Irgendwann kommt bei vielen von uns der Moment, an dem wir nicht mehr weiterforschen können.

Dann stellt sich die Frage, was mit all der Arbeit und der Leidenschaft passiert, die Sie in Ihren Stammbaum gesteckt haben. Mit einem öffentlichen Stammbaum geben Sie anderen die Gelegenheit, sie fortzuführen, und nicht nur das. Sie geben ihnen außerdem die Möglichkeit, anzuerkennen, was sie geleistet haben. Auf diese Art bleibt ihr Stammbaum am Leben, und damit auch ein Stück weit die Geschichte Ihrer Familie. Eigentlich ein gutes Gefühl, oder?

Die Vorteile beider Varianten im Überblick

Viel Input auf einmal? Dann noch einmal kurz und knapp die Argumente für und gegen einen öffentlichen Baum.

 

Öffentlich oder privat bleibt Ihre Entscheidung

Sie sehen, es gibt Argumente, Ihren Stammbaum auf „privat“ zu stellen. Es gibt aber auch gute Gründe dafür, warum sich viele Ancestry-Mitglieder dazu entscheiden, Ihren Baum öffentlich zu machen und mit der Hilfe anderer noch mehr über die Wurzeln Ihrer Familie und entfernte Verwandte herauszufinden.

Übrigens haben Sie noch eine dritte Option: Sie verwenden einen privaten Stammbaum, um neue Informationen erst einmal zu sammeln, und einen öffentlichen Baum, an dem Sie mithilfe geprüfter und für gut befundener Informationen Ihre Familiengeschichte fortführen. So machen Sie das Beste aus beiden Varianten.